Oberstes Organ von carrosserie suisse

Delegiertenversammlung

Delegiertenversammlung

Oberstes Organ von carrosserie suisse ist die Delegiertenversammlung. Sie tagt jährlich und setzt sich zusammen aus den von den Mitgliedern gewählten Delegierten aus den Sektionen.

Nächste Delegiertenversammlung

05.06.2025 
Gastgeber ist die Sektion Tessin.

Berichterstattung

Politische Grüsse und hohe Ehre

carrosserie suisse lud seine Delegierten am 6. Juni 2024 zur Versammlung im waadtländischen Bussigny ein. Im Konferenzsaal des Hotels Novotel ebneten die Stimmberechtigten dem Zentralpräsidium den Weg für eine weitere Amtszeit. Auch informierte carrosserie suisse die Delegierten über die Pläne des Bundes für den Ausbau der Schweizer Autobahnen.

Nach einer kurzen Begrüssung durch Hélène Bra, die Präsidentin der gastgebenden Sektion Waadt, übernahm Felix Wyss, Zentralpräsident von carrosserie suisse, die Moderation der Delegiertenversammlung. Der Carrossier betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Carrosserie- und Fahrzeugbaugewerbes für die Schweiz: «Wir bilden aus, wir bieten sichere Arbeitsplätze und schreiten dank all unseren engagierten Fachkräften auf höchstem Niveau mit dem Stand der Technologie mit. Dadurch machen wir unsere Branche zu einem attraktiven Berufsfeld».

Besuch aus der Politik

Die Bühne für eine Grussbotschaft nutzten ebenso Persönlichkeiten aus der Schweizer Politik. Zum einen überbrachte Susana Camarda, Leiterin des Amtes für Berufs- und Weiterbildung im Kanton Waadt, ihre Grussbotschaft. Sie schilderte einige der Ziele, welche der Kanton Waadt im Bereich der Berufsbildung verfolgt: «Jugendliche sollen nach der obligatorischen Schule auf einem möglichst direkten Weg eine Grundbildung beginnen können. Um dies zu gewährleisten, arbeiten wir eng mit Partnern wie Unternehmen, Berufsverbänden und Berufsschulen zusammen. In unserer Kommunikation steuern wir dabei nicht nur auf die Jugendlichen selbst, sondern auch auf deren nahestehenden Menschen wie etwa die Eltern zu».

Per Video direkt aus Bundesbern meldete sich Heinz Theiler. Der Inhaber der Carrosserie Theiler GmbH in Goldau wirkt seit Dezember 2023 im Nationalrat mit. In der grossen Kammer setzt er sich unter anderem für eine starke Berufsbildung ein. Dieses Thema findet in den politischen Diskussionen im Bundeshaus immer wieder Gehör, betonte der 53-jährige Schwyzer: «Jährlich absolvieren in der Schweiz über 170'000 Jugendliche eine Grundbildung und werden so rasch in den Arbeitsmarkt integriert. Unsere Berufsbildung muss weiter gestärkt und gefördert werden». Ebenso eröffnete er Betrieben die Möglichkeit, ihn als Türöffner zu nutzen, um sich selbst in das politische Geschehen auf regionaler, kantonaler oder sogar nationaler Ebene einbringen können: «Gerne dürfen Sie sich bei mir melden, wenn Sie gewisse Kontakte brauchen oder einen direkten Draht in die Verwaltung suchen».

Pro Ausbau Autobahnen

Die Politik hielt auch im weiteren Verlauf der Delegiertenversammlung Einzug. Im September 2023 beschloss der Bund den Ausbau verschiedener Autobahnen von vier auf sechs Spuren. Damit soll dem erhöhten Verkehrsaufkommen Rechnung getragen und Stau gegengesteuert werden. Anfangs dieses Jahres ergriff die Allianz «Stopp Autobahn-Bauwahn» unter der Führung des Verkehrs-Clubs der Schweiz VCS und der verkehrspolitischen Umweltorganisation Umverkehr das Referendum. Nun hat das Volk das letzte Wort.
Zum Thema bot carrosserie suisse Olivier Fantino eine Bühne. Der Geschäftsführer des Verbandes des Strassenverkehrs strasseschweiz FRS präsentierte die Sachlage rund um die Ausbaupläne des Bundes. Er unterstrich dabei, dass der Ausbau der Nationalstrassen unter anderem bewohnte Gebiete in Autobahnnähe verkehrstechnisch entlasten soll: «Der Ausbau auf sechs Spuren soll in den betreffenden Regionen Ausweichverkehr möglichst vermeiden. Geplant sind entsprechende Projekte aktuell in der Romandie und der Deutschschweiz. Ein Ja an der Urne im November ist für diese Pläne entscheidend. Dazu braucht es die Unterstützung der Schweizer Bevölkerung im November 2024.»

Zentralpräsidium bestätigt, Andi Stalder geehrt

Emotional wurde es bei den Wahlen der führenden Kräfte von carrosserie suisse. Während Zentralpräsident Felix Wyss und die Vizepräsidenten Armin Haymoz sowie Marco Flückiger von den 65 stimmberechtigten von insgesamt 79 Delegierten grünes Licht für eine weitere Amtsperiode erhielten, trat der dritte Vizepräsident Andi Stalder zurück. Zu seiner Überraschung spielte die Regie Videogrüsse von Weggefährten des Luzerners aus privaten und beruflichen Reihen ein. Die Delegierten wählten ihn in diesem Rahmen zum Ehrenmitglied von carrosserie suisse. Seine Position als Vizepräsident wird aktuell nicht neu vergeben. Ebenfalls verabschiedet wurde in diesem Rahmen Thomas Rentsch. Felix Wyss verdankte den Aargauer für seine langjährigen Dienste als Bildungsverantwortlicher und ehemaliger Direktor bei carrosserie suisse.

Berufe rücken in den Fokus

Die Aufmerksamkeit der Versammlung lenkte Direktor Daniel Röschli gegen Ende der Veranstaltung auf in näherer Zukunft anstehende Themen, etwa aus der Berufsbildung. «Ich möchte hier die Gelegenheit nutzen, um über den Startschuss der 5-Jahres-Überprüfung der Berufe Carrosseriespengler/-in EFZ, Carrossierlackierer/-in EFZ und Lackierassistent/-in EBA zu informieren.» 
Am 1. Oktober 2024 startet die Umfrage bei allen von der Überprüfung Betroffenen der Branche. Auf diesem Weg sollen unter anderem auch Betriebe die Qualität und künftigen Erfordernisse der Berufe einschätzen.

Belebender Jahresrückblick und neue Ehrenmitglieder

Am 1. Juni 2023 lud der Branchenverband carrosserie suisse in der Schweizerischen Alpinen Mittelschule Davos zur Delegiertenversammlung. In diesem Rahmen gestaltete der Verband den Jahresrückblick in Form eines Podiumsgesprächs und ernannte zwei neue Ehrenmitglieder. Ebenfalls informierte carrosserie suisse über die aktuelle Situation zum Gesamtarbeitsvertrag.

67 von insgesamt 84 Delegierten von carrosserie suisse fanden am Donnerstagvormittag, dem 1. Juni 2023, den Weg nach Davos GR. Die Räumlichkeiten der Schweizerischen Alpinen Mittelschule dienten als Durchführungsort für die ordentliche Delegiertenversammlung dieses Jahres. Nach einer eröffnenden Runde bei Kaffee und Gipfeli hiess Felix Wyss, Zentralpräsident von carrosserie suisse, die Anwesenden in Davos willkommen und sprach seinen Dank an die Organisatoren der Sektion Graubünden aus: «Es freut mich ausserordentlich, mich hier mit euch allen treffen und austauschen zu können.»

Besuch aus der Bündner Politlandschaft

Als Gastredner beehrte Tarzisius Caviezel die Delegiertenversammlung. Der Standespräsident des Kantons Graubünden und ehemaliger Landammann von Davos überbrachte beste Wünsche im Namen des Kantons: «Wir freuen uns, Sie für die Delegiertenversammlung hier im Kanton Graubünden, dem schönsten Kanton der Welt zu wissen.» Danach ergriff Marco Flückiger das Wort, um die Delegierten über die aktuelle Situation rund um den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) zu informieren. Der Entscheid zur Gültigkeit der damit verbundenen Allgemeinverbindlichkeitserklärung (AVE) befindet sich beim Staatsekretariat für Wirtschaft SECO in den letzten Zügen. Die Auswirkungen der seit letztem Juli ausstehenden AVE und mögliche Folgen wurden unter den Delegierten rege diskutiert. Einig waren sie sich aber alle: der gesamtschweizerische GAV ist eine Errungenschaft, die einen wichtigen Beitrag zum Arbeitsfrieden und zur Attraktivität der Berufe leistet und unbedingt erhalten werden soll. 
Der als Gast anwesende AGVS Vizepräsident Manfred Wellauer stellte sich spontan den Fragen aus dem Publikum, erläuterte nochmals die Gründe für die Einsprache seitens AGVS und betonte aber gleichzeitig das weiterhin partnerschaftliche Miteinander. «Die Türen stehen offen, speziell wenn es um die Bildung geht. Wir haben das grösste Interesse daran, zusammen mit Ihnen in eine gute Zukunft zu gehen.»

Jahresbericht für einmal als Talkrunde

Sich aufwerfende Fragen zum GAV waren dann auch Teil des Podiumsgesprächs, welches sich um das vergangene Jahr 2022 und dessen prägende Momente drehte – ein Talk in Anlehnung an den schriftlich verfassten Jahresbericht, moderiert von Nina Müller, der ehemaligen SRF-Moderatorin und heutigen Marketingverantwortlichen bei TOP-Ausbildungsbetrieb. Sie griff mit Armin Haymoz, Vizepräsident von carrosserie suisse, Martin Leiser, Präsident der Wirtschaftskommission, Martin Rusterholz, Präsident Kommission Berufsentwicklung & Qualität Fahrzeugbau sowie Sacha Feller, Mitglied Reparaturkommission und Mitbegründer und CEO des Labels green car repair entsprechende Themen aus dem Jahresbericht auf. So ging etwa Martin Leiser auf den Wert eines Gesamtarbeitsvertrages ein und der Freiburger Armin Haymoz erklärte die Wichtigkeit des Zusammenschlusses der beiden Landesteile Deutschschweiz und Romandie. Der Zusammenschluss vollzog sich ins letzte Jahr hinein. «In einer so kleinen Branche wie unserer ist es umso wichtiger, dass alle Landesteile der Schweiz zusammenspannen. So gewinnt jede Region an Kraft und Ausstrahlung», betonte Armin Haymoz.

An das Podiumsgespräch knüpfte die Abstimmung zu Themen finanzieller Natur wie die Jahresrechnung 2022 oder auch das Budget des Verbandes für das laufende Jahr, gefolgt von der Wiederwahl der Geschäftsleitung von carrosserie suisse. Dieser sprachen die anwesenden Delegierten erneut ihr Vertrauen aus. Bei Traktandum 9 ergriff Daniel Röschli, Direktor des Branchenverbandes, das Wort und informierte die Versammelten über die Situation mit der aktuell autonom agierenden Region Genf. Der definitive Entscheid über einen Beitritt der Region steht noch aus, wird aber an der nächsten Versammlung noch im Juni gefällt. Ebenfalls erfuhren die Delegierten den Stand bei der Umsetzung der Verbandsstrategie 2025.

Hausi Aeschbacher und Kurt Späti im Mittelpunkt

Die Delegiertenversammlung fungierte dieses Jahr auch als persönlicher Höhepunkt für Hausi Aeschbacher und Kurt Späti. Beide erhielten vom Verband an diesem 1. Juni 2023 die Ehrenmitgliedschaft. Hausi Aeschbacher wirkte als langjähriger Präsident der Sektion Bern Mittelland und war mitverantwortlich für den Umzug in die Mobilcity Bern. Kurt Späti engagierte sich stark für die Sektion Bern Mittelland und als PLK Präsident für den nationalen Verband. carrosserie suisse nutzte die Bühne, um den Herren neben einer Laudatio auch Video-Grussbotschaften von langjährigen Weggefährten zukommen zu lassen. Felix Wyss fand im Anschluss Worte voller Anerkennung für die neuen Ehrenmitglieder: «Den beiden in diesem Rahmen den Titel zu verleihen, ist die einzige richtige Botschaft. Sie haben sich diesen durch jahrelangen Einsatz für unsere Branche verdient. Ich bin stolz, sie nun zu diesem erlauchten Kreis der Ehrenmitglieder zählen zu dürfen.»
Ebenfalls verdankt für Ihre wertvolle Arbeit in den letzten Jahren wurden Graziano Vicario und Patrick Balmer. Graziano Vicario gab die Führung der Sektion Neuenburg JU BE fr. an Paulo Roxo weiter. Patrick Balmer wirkte als Chefexperte an den Meisterschaften der Carrosserielackiererinnen und -lackierer sowie als Mitglied der Berufsbildungskommission. Er hat nun neu das Präsidium des genossenschaftlichen Ausbildungszentrum carrosserie suisse Academy übernommen.

Einen gemeinsamen Ausklang nahm die Delegiertenversammlung beim Mittagessen im angrenzenden Hotel Morosani. Dabei tauschten sich die Delegierten und Gäste rege in den Nachmittag hinein aus.

Im Podcast

Felix Wyss über den GAV, seine Wiederwahl und grosse Emotionen

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