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60 Jahre Notterkran AG – eine Erfolgsgeschichte im Schweizer Fahrzeugbau


Fahrzeugbau

Armin Notter gründete 1963 in Boswil ein kleines Unternehmen und spezialisierte sich bereits nach kurzer Zeit auf den Aufbau von Ladekranen auf Lastwagen. Die kleine Firma wuchs, und im Laufe der Jahre konnten immer mehr Kunden gewonnen werden, weil die Qualität der Lösungen «stimmte». So beginnt die Geschichte von Notterkran. 

Heute beschäftigt die Notterkran Group über 200 Mitarbeitende an sechs Standorten und ist in der Schweiz die Nummer eins für Hakengeräte und Kranaufbauten der Marken Fassi, Multilift und Hiab. Jährlich liefern die Aufbaucenter mehr als 400 Fahrzeuge aus. Notterkran ist die Geschichte von Armin und Thomas Notter, Vater und Sohn, die noch heute viel miteinander besprechen und auch gemeinsam das eine oder andere bewegen, obwohl die alleinige Verantwortung schon seit 2001 bei Thomas Notter liegt.

Nach den Anfangsjahren als innovativer Schlossereibetrieb richtete sich Notterkran in den 80er Jahren auf einen wachsenden Zukunftsmarkt aus. Schon bald war die Kompetenz beim Aufbau von Kranfahrzeugen und Lastwagen mit Hakengeräten nicht nur in der Schweiz anerkannt. Immer mehr Hersteller vertrauten auf die qualitativ und konstruktiv innovativen Aufbaulösungen des Familienunternehmens aus Boswil. Viele grosse Kranmodelle wurden erstmals in der Schweiz auf Lastwagen gebaut und eingesetzt.

Von der Schlosserei zur Notterkran AG – eine Erfolgsgeschichte

Der Start erfolgte 1963 mit einer Schlosserei in der väterlichen Scheune in Boswil. Eine Drehbank, eine Ständerbohrmaschine, eine Bügelsäge und ein Schweissgerät waren das «Startkapital». Die erste Halle wurde 1965 in Eigenregie gebaut. Die Vision des Unternehmensgründers bestand darin, mit eigenen Entwicklungen und Produkten zu wachsen. Nach den ersten Jahren und einer anstrengenden Zeit mit Lohn-, Stahlbau- und Schlosserarbeiten kam es 1968 zur Gründung der Armin Notter AG. Anfangs der 70er Jahre wurden die ersten Ladekrane in die Schweiz importiert und die ersten Kran-Lastwagen an Kunden ausgeliefert. Bald wurde die Armin Notter AG zum kompetenten Anbieter für Krananwendungen. Das Krangeschäft wuchs und wuchs. 1973 übernahm das Unternehmen die Vertretung für Fassi-Krane – eine Partnerschaft, die bis heute andauert.

Noch bis in die 80er Jahre wurden auch Öltanks gebaut. Ideen hatte das junge Unternehmen genug, beispielsweise für eine mobile Tankstelle. Doch Krane bildeten bereits den Schwerpunkt. Für die Kranabteilung entstand 1982 in Boswil eine Fertigungs- und Montagehalle von 18 m Breite und 42 m Länge. Mit der Eröffnung der ersten Servicefiliale im freiburgischen Matran war der Grundstein zur Expansion gelegt. Mit der Übernahme der Multilift-Vertretung 1983 wurden die Hakengeräte in das Verkaufsprogramm aufgenommen. 

Mit Thomas Notter trat 1987 die zweite Generation in das Unternehmen ein. Noch heute erinnern sich Thomas und Armin Notter gerne an diese Zeit der Aufbruchstimmung in der Werkstatt und im Verkauf. Das Unternehmen wuchs in dieser Zeit rasant. Der Zugang zur Westschweiz wurde im Jahre 1991 realisiert. Am neuen Standort in Aclens VD wurde eine Halle für den Aufbau und den Kundenservice errichtet. Ein ganz spezielles Jahr war 1995, als sich Thomas Notter entschied, das Schweizer Erfolgsmodell mit der Gründung der Eurogru S.A. in Mexiko auch nach Mittelamerika zu bringen.

Ein Generationenwechsel stand 2001 an: Nach rund 15 Jahren Mitarbeit – anfangs in den Werkhallen, später im Verkauf und in der Unternehmensleitung – übernahm Thomas Notter von seinem Vater Armin die Führung des Unternehmens. Ein Jahr später wurde der neue Standort in Rickenbach bei Wil eröffnet. Mit der Übernahme der Vertretung von Hiab, Loglift, Jonsered und Moffett wurde die Armin Notter AG einer der bedeutendsten Partner für den Holztransport.

Einen weiteren Schritt vollzog das Unternehmen mit der Eröffnung des Standorts Oberentfelden im Jahr 2006, wo heute das zentrale Servicecenter von Notterkran beheimatet ist. 2009 wurde die Armin Notter AG in Notterkran AG umbenannt. Thomas Notter erkannte die Zeichen der Zeit und eröffnete 2013 in Deutschland in Ebersbach/Sachsen einen neuen Standort – ein Zentrum, das nicht nur Auftragsarbeiten in den Bereichen Schlosserei und Stahlbau erledigt, sondern auch den Endausbau von standardisierten Kran- und Hakengeräteaufbauten. Kurze Zeit später kam in Ebersbach ein Neubau mit einer Sandstrahl- und Spritzverzinkanlage dazu. 

2014 wurde am Standort in Boswil ein neues Bürogebäude und drei Jahre später eine weitere Produktionshalle erstellt. Doch nicht genug: Im Raum Bern entstand in Studen 2022 ein weiterer Standort, vorläufig der letzte.

Eine grandiose 60-Jahr-Feier in Boswil – und wohin geht die Reise?

Am Samstag, 29. April 2023, lud die Notterkran AG Kunden, Partner, Nachbarn und Freunde zum Tag der offenen Tür nach Boswil ein. Es wurde zu einem besonderen Tag, denn Notterkran feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Firmen-Jubiläum. Neben einer grossen Fahrzeugausstellung mit Live-Vorführungen bot Notterkran AG den Gästen Speis und Trank sowie Wettbewerbe für Gross und Klein an. Und klar: Zahlreiche Notterkran-Mitarbeitende waren da und hatten Zeit für ein persönliches Gespräch. So konnte man beim Betriebsrundgang vielen Persönlichkeiten aus dem Fahrzeugbau und der Transportbranche begegnen, und es entstanden immer wieder interessante Gespräche über Transport sowie über Fahrzeuge und Transportsysteme. Notterkran nutzte den Tag der offenen Tür aber auch geschickt für die Nachwuchsförderung, und so konnten Schülerinnen und Schüler gleich selbst Hand anlegen und vielleicht ihr Talent für den Beruf Fahrzeugschlosser entdecken.

Die Visionen von Notterkran AG 

Michael Bertschinger, Leiter Verkauf und Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung, sprach mit mir auch über die Visionen von Notterkran AG.
Notterkran überzeugt durch individuelle und technisch ausgereifte Lösungen, und dabei steht etwas im Vordergrund: Fahrzeugkonzepte. Ähnlich wie ein Generalunternehmer übernimmt Notterkran die Verantwortung dafür, dem Kunden ein perfektes Fahrzeug bereitzustellen. Dazu gehören auch ein schnell agierender Service, Schulungen sowie umfassende Instruktionen für die Kunden. Darauf legt Michael Bertschinger besonders grossen Wert. Mit diesem Konzept überzeugt Notterkran seit mehr als vier Jahrzehnten viele Transportunternehmen und Krandienstleister in der Schweiz und inzwischen auch über die Landesgrenze hinaus.

Die Marktposition und das Produkteportfolio bei den Hakengeräten und Aufbausystemen (Ladebrücken) soll weiter verstärkt und ausgebaut werden. Somit können in Zukunft Komplettlösungen angeboten werden. Die Notterkran AG will in der Schweiz der führende Anbieter von Ladekranen, Hakengeräten und Aufbausystemen sein. Mit einer strategisch gut aufgestellten Verkaufsorganisation soll der schweizweite Markt gestärkt werden. Dafür stehen sieben Verkaufsberater im Einsatz. 

Durch das stetig erweiterte Servicestellennetz über die ganze Schweiz verteilt ist Notterkran noch näher beim Kunden, und mit dem Ausbau des mobilen Services können Kranservice und Reparaturen gleich vor Ort erledigt werden. Für den Transporteur entfällt dadurch die Anfahrt zur Werkstatt. Das Angebot an Service- und Wartungsverträgen soll dem Kunden noch mehr Vorteile bringen. Die Kosten sind besser kalkulierbar, wenn der Kunde ein Komplett-angebot erhält, was von der Transportwelt immer mehr gewünscht wird.

Das Produkteportfolio im Bereich der Hakengeräte wird mit der Marke Marrel, einer Unternehmung von Fassi, im Verlaufe dieses Jahres erweitert. Neben dem Premium-Produkt Multilift stellt das neue Produkt Marrel eine gute Alternative mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis dar. Der Schweizer Markt wird damit noch mehr gestärkt.

Text: Astag, Peter Bucheli

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