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Wichtige Themen an der offenen Sitzung


Fahrzeugbau Verband

Die Nutzfahrzeug-Kommission von carrosserie suisse lud zum ersten Mal zu einer offenen Sitzung ein. Nachdem über Zweck und Arbeit der Kommission informiert worden war, kam es an der gut besuchten Veranstaltung zu einem regen Austausch zwischen den Fahrzeugbauern.

Die Nutzfahrzeug-Kommission besteht aus neun Mitgliedern (mit einer Vakanz) und trifft sich dreimal im Jahr. Die Branchenverbände AGVS und ASTAG sind permanent mit je einem Gast vertreten. Für die offene Sitzung vom 19. November bei der Bieri Tenta AG in Grosswangen konnten vorgängig Traktanden eingereicht werden. Eingeladen waren alle Mitglieder von carrosserie suisse. 

Themen durch Verordnungen getrieben

Die Kommission bewegt sich in den vier Handlungsfeldern technisches Engagement, politisches Engagement, Berufsbildung und Verbandsarbeit. «Beim technischen Engagement setzen wir uns mit der asa oder dem ASTRA auseinander», erklärt Kommissionspräsident Felix Trösch. Die asa ist die Vereinigung der Strassenverkehrsämter und das ASTRA ist das Bundesamt für Strassen. Als Beispiel nannte er die Bemühungen der Kommission, für die von der EU übernommenen Verordnung zum hinteren Unterfahrschutz (UNECE R-58/03) eine Schweizer Ausnahmegenehmigung zu erhalten, da Unterfahrschütze gemäss der neuen Verordnung nur Nachteile haben, auch bezüglich Sicherheit. «Wenn deswegen Kipper höher gebaut werden müssen, wirkt sich das negativ auf die Kippstabilität aus», so Trösch und betonte, wie schwierig es sei, etwas zu bewirken, denn das Astra schiebt die Zuständigkeit auf die EU.

Als weiteres Beispiel nannte Albert Grünenfelder die seit 2022 andauernde Intervention der Kommission auf die verschärften Anforderungen bezüglich Lackqualität von Armasuisse. Man wartet nun gespannt auf die finale Version des Anforderungskataloges und hofft auf einfachere Prozesse. Auch bezüglich WLTP und CO₂-Regime ist die Kommission in regelmässigem Austausch mit dem ASTRA und dem BFE. Hier geht es darum, eine sinnvolle CO₂-Berechnungsgrundlage für Nutzfahrzeuge mit Aufbauten festzulegen.

Lobbying erwünscht

In regelmässigen Abständen organisiert die Kommission einen gemeinsamen Austausch mit verschiedenen Behörden
und Ämtern. Zum aktiven politischen Engagement zählen hauptsächlich die Stellungnahmen bei Vernehmlassungen. Grünenfelder regt an, dass jeder mit Kontakten in der Politik diese auch im Interesse der Fahrzeugbaubranche nutzen soll. Grundbildung, Weiterbildung und Nachwuchsmarketing sind Dauertraktanden in der Kommission. Martin Rusterholz erinnerte daran, dass im August 2025 der nächste Lehrgang zum Fachmann Fahrzeugschlosser beginnt. 

Die Infoveranstaltung dazu findet im März statt. «Schickt potenzielle Kandidaten dorthin, denn es wird schwierig, alle zwei Jahre eine Klasse füllen zu können. Wer jetzt zögert, muss danach lange warten.» Isabel Suter von der carrosserie-suisse-Geschäftsstelle informierte über die zahlreichen Aktionen und Kampagnen im Bereich Berufsmarketing und erinnerte die Anwesenden daran, dass für Berufsmessen, Gewerbe- und Betriebsausstellungen Präsentationsmaterial und Give-Aways bestellt werden können. Direktor Daniel Röschli informierte anschliessend, wie es mit dem GAV die kommenden Jahre weitergeht.

Fachkräftemangel und Verordnungsdschungel

Zum Schluss kamen die eingereichten Traktanden an die Reihe. Dabei ging es einmal um die Frage, wie man wertvoll ausgebildete Fahrzeugschlosser in der Branche halten könne. Vorgeschlagen wurde, dass im 3. oder 4. Lehrjahr Lernende für einige Wochen in einem anderen Betrieb arbeiten sollten. Dadurch können nicht nur neue Skills gelernt werden, sondern durch eine Vernetzung in der Branche neue Perspektiven entstehen, ohne dass man der Branche den Rücken kehrt. Die Idee, die im bilateralen Rahmen bereits lokal umgesetzt wird, fand Zuspruch und soll weiterverfolgt werden. 

Eine weitere Eingabe wünschte, dass Informationen zu gesetzlichen Änderungen von der Kommission automatisch an die Verbandsmitglieder weitergeleitet werden. Es komme nämlich immer wieder vor, dass man auf der MFK plötzlich mit einem neuen 20-seitigen Reglement konfrontiert werde, von dem man noch nie etwas gehört hat. Dazu Kommissionsmitglied Alex Naef: «Es kommen viele Regularien auf uns zu, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Früher gab es die technische Arbeitsgruppe der Kommission, Spezialist ist aber der Betrieb selbst und jeder auf einem anderen Gebiet. Wer auf ein neues Problem stösst, soll sich unbedingt bei uns melden. Die Unterstützung des Verbands ist sicher gewährleistet.» 

Bericht: Henrik Petro

Bilder aus Grosswangen

Im Podcast

Felix Trösch, Präsident Nutzfahrzeugkommission carrosserie suisse, über den Mehrwert der geöffneten Sitzung

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