Nach sieben Jahren Leitung des Fachbereichs Fahrzeugbau & Strassentransport am Berufsbildungszentrum Bau und Gewerbe BBZB in Luzern gibt Fachlehrer Peter Bucheli das Zepter weiter an seinen Lehrerkollegen Michael Amrhyn. Im Interwiew erzählen die beiden vom Wechsel und ihren Visionen.
Peter Bucheli, wie fühlt es sich an, die langjährige Leitung nun weiterzugeben?
Wir haben die Übergabe ja von langer Hand geplant, so ist es nicht einfach von heute auf morgen geschehen. Ich kenne Michael Amrhyn bereits seit den 2000er Jahren – auch im Rahmen damaliger SwissSkills und WorldSkills. Für mich war auch klar, dass ich mit Erreichen des Alters von 65 die Fachbereichsleitung abgeben werde.
Wir haben Michael 2009 zu uns an die Schule geholt und seit da eng zusammengearbeitet. Für mich ist klar, dass Michael die richtige Wahl ist, da er durch seinen beruflichen Hintergrund alle hier unterrichteten Berufe vereint.
Michael, richten wir doch die Scheinwerfer gleich auf dich, wenn von dir gesprochen wird. Kannst du dich kurz vorstellen?
Ich bin 42 Jahre alt, habe selbst die Berufsschule von 1999 bis 2003 besucht als lernender Carrosseriespengler EFZ. Danach habe ich mich weitergebildet, unter anderem im deutschen Kaiserslautern. Erfahrungen durfte ich dann auch bei der Carrosserie Rusterholz AG und bei Ackermann Fahrzeugbau sammeln. Nebenbei unterrichtete ich damals bereits und hatte demnach schon das berühmte Bein hier drin.
Wohnhaft bin ich heute wieder in Hellbühl, wo ich auch aufwuchs.
Wie siehst du die künftige Zusammenarbeit innerhalb des Fachbereichs als Leiter?
Mir schwebt vor, noch enger mit den verschiedenen Abteilungen zusammenzuarbeiten. Ein Konstrukt wie in einer kleinen Familie ist enorm gewinnbringen, bin ich überzeugt. Davon können wir alle profitieren.
Peter, möchtest du noch ergänzen?
Ich kann mich den Worten von Michael sehr gut anschliessen. Im Weiteren möchte ich den Fokus nun wieder verstärkter auf den Fachbereich Fahrzeugbau richten. Es gilt, bei Betrieben in der Schweiz vorstellig zu werden und diese zu motivieren, Lernende auszubilden. Die Ausbildung von Top-Fachkräften ist für mich einer der Grundpfeiler unserer Branche.
Umso erfreulicher ist für mich der Blick auf die jüngste Generation an Lernenden bei uns: Im Sommer starteten 35 neue Lernende mit der Grundbildung Fahrzeugschlosser/-in EFZ.
Was bedeutet der Führungswechsel für die Lernenden? Spüren sie die Veränderung?
Ich denke, nicht wirklich. Falls Probleme auftauchen sollte, landen dies nun einfach bei mir, statt bei Peter. Und falls es Probleme geben sollte, versuchen wir, diese gemeinsam zu lösen.
Peter, was bringt die Zukunft für dich? Du bleibst der Schule als Fachlehrer erhalten.
Richtig, und ich freue mich! Und natürlich schaufelt mir die Abgabe der Leitung nun auch wieder etwas mehr Ressourcen frei für andere Projekte. Ich bin ebenfalls tätig in verschiedenen Kommissionen beim Branchenverband carrosserie suisse – etwas in der Berufsbildungskommission. Ausserdem stehen nächstes Jahr wieder grosse Events auf dem Programm, wo ich mich sicherlich wieder einbringen kann. Dabei denke ich an das Trucker & Country-Festival oder auch an die transport-CH.
Zum Schluss noch eine emotionale Frage. Woher nehmt ihr euch beide immer wieder die Energie, Projekte zu lancieren und manchmal auch mit etwas mehr Power anzupacken, als verlangt wird?
Michael: Ich bin der Meinung, dass dies automatisch kommt, wenn man etwas in der Branche vernetzt ist. Wir greifen uns unter die Arme und realisieren stets tolle Projekte. Das beflügelt mich.
Peter: Das kann ich unterstreichen. Zudem möchte ich hier einen ehemaligen Lernenden zitieren: „Der Fahrzeugbau ist wie eine kleine Familie.“ Ich denke, dies trifft die Umstände bei uns ziemlich genau. Hinzu kommt die Unterstützung, welche wir von Institutionen wie dem Branchenverband spüren, welcher uns in unseren Unterfangen unterstützt und mitträgt.