Die Sektion Ostschweiz lud am 24. April in Gossau zur 46. Generalversammlung. Die Stimmberechtigten gaben nach einer Besichtigung der Züger Frischkäse AG in Oberbüren allen Traktanden grünes Licht, wurden zum seit April allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsvertrag informiert und lauschten einem Podiumsgespräch über TOP-Ausbildungsbetrieb.
Andere Branche, spannende Tour: Bevor sich die Mitglieder und Gäste der Sektion Ostschweiz im Hofstadl in Gossau zur formellen GV zusammenfanden, erweiterten sie ihren Horizont bei der Züger Frischkäse AG in Oberbüren. Nach einer Führung durch die Produktionsräumlichkeiten des Milch-Verarbeiters verschob sich das Geschehen in den inmitten landwirtschaftlicher Betriebe gelegenen Hofstadl nach Gossau, wo Sektionspräsident Fabian Eugster vor rund 80 Anwesenden durch die GV moderierte.
Grünes Licht aus Bundesbern
Für eine GV normale Traktanden wie die Jahresrechnung stiessen auf zahlreich erhobene Hände, wobei Präsident Fabian Eugster im Interview die Gelegenheit solcher Anlässe für Mitglieder betonte: «An der Generalversammlung besprechen wir gemeinsam Themen, die uns alle angehen und unseren Betriebsalltag bestimmen. Also nutzt eure Chance als Mitglieder, hier könnt Ihr eure Anliegen direkt einbringen.» Details zu den Finanzen überbrachte Vorstandsmitglied Romina Leutenegger.
Die Aufmerksamkeit der 30 anwesenden Mitglieder und dem Sektionsvorstand im Hofstadl nutzte auch Daniel Röschli. Der Direktor von carrosserie suisse orientierte über den Gesamtarbeitsvertrag, welchen der Bundesrat nach zwei Jahren per April 2024 für allgemein verbindlich erklärt hatte. «Neu sind wieder alle Betriebe im Carrosserie- und Fahrzeugbaugewerbe den Rahmenbedingungen im Gesamtarbeitsvertrag unterstellt». Zu diesen Bedingungen zählen Mindestlöhne und weitere Bestimmungen rund um Arbeitsrecht.
Fabian Eugster zeigte sich über die Nachricht erleichtert, neben seinem Amt als Sektionspräsident ist er eben auch Arbeitgeber: «Der allgemeinverbindliche GAV sorgt wieder für eine gewisse Sicherheit und ein Fundament, auf dem wir unsere tägliche Arbeit verrichten.»
Grünes Licht erhielten in den vergangenen Wochen auch drei Betriebe. Die Künzle Automobile AG aus Bischofszell, die Re-Steel GmbH aus Wittenbach und die Grueben Carrosserie & Spritzwerk GmbH aus Niederbüren erfüllen die Verbandskriterien und stossen neu zur Sektion Ostschweiz hinzu. An der GV wurden sie mit Applaus willkommen geheissen.
Die Zukunft der Branche
Wie bilde ich als Betrieb fundiert aus? Wie finde ich neue Lernende? Was trägt zur guten Chemie zwischen Ausbildenden und Lernenden bei? Fragen, auf welche das Label TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB) Antworten bereit respektive Kurse im Angebot hat. Thomas Rentsch, Geschäftsführer von TAB, erhielt in Gossau die Gelegenheit, das Thema Ausbildung und sein Label den Anwesenden in einem Podiumsgespräch näher zu bringen.
So schilderten Sophie Sanchez, lernende Carrosserielackiererin beim Eugster CarCenter in Thal, Christian Arnold, Stv. Geschäftsleiter bei der Carrosserie Winiger AG in Frauenfeld, und Ronnie Müntener, Leiter Academy bei der Kibernetik AG in Buchs, ihre Erfahrungen zur Thematik. So ging Sophie Sanchez etwa auf die Frage nach dem Stellenwert von Social Media in der Berufswahl ein: «Wenn wir Jugendlichen ein ansprechendes Video von einem Beruf auf Instagram sehen, möchten wir meist mehr über die Tätigkeit erfahren.».
Fabian Eugster rundete den Slot mit dem Aufruf nach mitwirkenden Betrieben ab: «Wir möchten das Kursangebot von TAB bei uns in der Ostschweiz mittragen und suchen dazu Betriebe, die dabei aktiv bei der Organisation unterstützen. Die Ausbildung von Lernenden betrifft uns alle.»
Im Stile von Lewis Hamilton
Fabian Eugster motivierte die Mitglieder, sich selbst an Seifenkistenrennen in der Region zu präsentieren. carrosserie suisse sponsert die Rennen der IG Seifenkisten Derby Schweiz neu für die kommenden drei Jahre. «Betriebe können sich an Rennen der Jugend präsentieren, direkt mit ihr in Kontakt kommen und die Branchenberufe repräsentieren. Dazu haben Renn-Teilnehmende die Möglichkeit, defekte Seifenkisten am Betriebsstand einem Notfall-Boxenstopp zu unterziehen», warb der Carrossier.