Qualifikationsverfahren 2024: Die Einordnung


Bildung

Knapp 450 Lernende meisterten diesen Sommer das Qualifikationsverfahren (QV). Peter Elsasser, Leiter der Berufsbildung bei carrosserie suisse, spricht über seine Eindrücke und ordnet Zahlen und Fakten im Interview ein.

Peter, wie zufrieden bist du mit dem QV 2024?

Generell dürfen wir mit der Durchführung der Prüfungen zufrieden sein. Es gab keine besonderen Vorkommnisse und die praktischen wie auch theoretischen Schlussprüfungen gingen dank dem Engagement aller in die Organisation Involvierten reibungslos über die Bühne.

Wie sieht es mit den Zahlen im Vergleich mit den Vorjahren aus?

Soweit wir dies beurteilen können, präsentieren sich die Zahlen der Absolventinnen und Absolventen im ähnlichen Bereich wie in den letzten Jahren. Somit können wir grundsätzlich eine positive Bilanz ziehen. 
Im Bezug auf die Noten lässt sich noch nicht viel sagen, da diese umfangreiche Auswertung erst im Laufe des Augusts geschieht.

Richten wir nun die Scheinwerfer nach vorne – wohin soll es gehen mit unseren Berufen?

Gutes Stichwort: Genau zu dieser Frage lancieren wir im Oktober eine Umfrage, die sogenannte 5-Jahres-Überprüfung der Berufe. Mithilfe der Rückmeldungen aus der Branche ziehen wir dann Schlüsse, ob und wie die Berufsbilder weiterentwickelt werden. Betroffen sind die Berufe Carrosseriespengler/-in EFZ, Carrosserielackierer/-in EFZ sowie Lackierassistent/-in EBA. 

Hierzu auch gleich mein Aufruf an alle in der Branche tätigen Personen: Nehmt an dieser Umfrage teil und tragt so euren wichtigen Teil zur Weiterentwicklung unserer Berufe bei. Die Umfrage beginnt am 1. Oktober für sechs Wochen, Informationen zum Zugang liefert carrosserie suisse zu gegebener Zeit.

Hier sind auch Betriebe gefordert, ihre Einschätzungen zu den Berufen abzugeben. Betriebe sind aber auch gefordert, wenn es darum geht, die Grundbildungen unserer Branche in den Fokus zu rücken. Welche Möglichkeiten siehst du da?

Fakt ist: Die Konkurrenz im Lehrstellenmarkt ist heute enorm. Daher gilt es in diesen Zeiten umso mehr, sich als Betrieb aktiv um Lernende zu bemühen. Potenzielle Lernende stehen nicht mehr vor dem Betrieb Schlange, das ist vorbei.
An alle Betriebe deshalb: Zeigt euch an Berufsinformationsveranstaltungen in eurer Region, geht aktiv auf Jugendliche zu, analog wie auch online. Wichtig ist auch, Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen. Bestenfalls sollten Lernende oder jüngst Ausgelernte die Berufe vorstellen: Von Jugendlichen für Jugendliche ist hier die Devise.

Welche Herausforderungen kommen sonst noch auf unsere Branche zu?

Sicherlich wird die Digitalisierung in den kommenden Jahren noch zentraler sein. Da ist eher früher als später der Zeitpunkt da, an dem die Branche und der Verband noch mitentscheiden können, in welche Richtung es gehen soll.

Weiter wird uns die Suche nach genügend geeigneten Lernenden in der Branche weiter beschäftigen, damit der Branchennachwuchs sichergestellt werden kann.

Welche Botschaft möchtest du zum Abschluss direkt an die Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger richten?

Ihr dürft stolz sein auf eure Leistung im Qualifikationsverfahren, Gratulation! Gerne würde ich euch nun demnächst in einer Weiterbildung wissen. Nutzt eure Chance und bereichert unsere Branche weiter mit eurem Fachwissen und eurer Persönlichkeit.

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